Infektiöse Laryngotracheitis (ILT)


Die Infektiöse Laryngotracheitis (ILT) ist eine schwer verlaufende Erkrankung der oberen Atemwege beim Huhn, die durch Herpesviren ausgelöst wird. Typische Symptome sind Schweratmigkeit, Atemgeräusche, Atemnot, Augenausfluss und Schwellungen rund um die Augen. Aktuell breitet sich die Infektionskrankheit schnell in weiten Teilen Österreichs (u.a. Niederösterreich und Burgenland) aus und zahlreiche Hobby- und Rassebestände erkranken schwer. 


Der Erreger:


Ausgelöst wird die Krankheit vom Gallid Herpesvirus 1, welches ein naher Verwandter vom Erreger der Marek´schen Krankheit ist. Außer dieser Verwandschaft haben die beiden Krankheiten aber nichts gemeinsam. Wie alle Herpesviren (auch beim Menschen: Fieberblasen) bleibt der Erreger der ILT für immer im Körper des Huhns, auch wenn die Krankheit überwunden wurde. Alle einmal erkrankten Hühner können dadurch lebenslange Ausscheider der Viren werden und dadurch andere Tiere anstecken. 


Die Krankheit:


Bei der ILT werden die oberen Atemwege schwer geschädigt, wodurch die typischen Symptome entstehen. Bei den häufigen schweren Verläufen kommt es zu einer schweren Atemnot und deutlich hörbaren Atemgeräuschen, weil die Atemwege durch Fibrin-Blut Ablagerungen verlegt sind. Außerdem kommt es zu Schwellungen der Sinushöhlen rund um das Auge, wodurch das Auge selbst eingefallen wirken kann. Auch klarer bis schaumiger Augenausfluss zählt zu den häufigen Symptomen. Aufgrund der schweren Erkrankung hören die Tiere auch auf Eier zu legen. Leider ist bei vielen Fällen die Sterblichkeit sehr hoch. Man muss damit rechnen, dass im akuten Krankheitsfall ein beträchtlicher Teil der Herde an der Erkrankung stirbt. Eine schnelle Abklärung von Verdachtsfällen ist daher auch im Bereich von Hobby- und Rassegeflügel sehr wichtig!


Diagnose:


Bei der Sektion von verstorbenen Hühnern bietet sich dem auf Geflügel spezialisierten Tierarzt ein sehr typisches Bild. So können Krankheitsausbrüche meistens schnell und unkompliziert diagnostiziert werden. Zusätzlich kann man das Vorhandensein der Viren mittels PCR Test bestätigen. 


Therapie und Prophylaxe:


Leider gibt es keine ursächliche Therapie gegen die Infektiöse Laryngotracheitis. Bereits erkrankte Tiere können nur unterstützend behandelt werden. Noch nicht erkrankte Tiere in einer kranken Herde können durch eine Notimpfung zuverlässig vor der Erkrankung geschützt werden. Dazu müssen die Tiere möglichst schnell nach Auftreten der ersten Krankheitsfälle über Augentropfen geimpft werden. Durch diese Impfung bauen sie schnell eine Immunität auf, die die weitere Krankheitsausbreitung innerhalb der Herde stoppt.


In Regionen mit häufigem Auftreten der ILT können Hühner als Prophylaxe geimpft werden, um sie vor der tödlichen Krankheit zu schützen. Der ideale Impfzeitpunkt ist von vielen Aspekten abhängig und wird individuell an die Anforderungen und Gegebenheiten angepasst. Aktuell ist diese Impfung im Osten Österreichs v.a. bei Tieren mit Auslauf (also den meisten Hobbytieren und Rassebeständen) zu empfehlen. Durch die Impfung sind die Hühner ca. ein Jahr lang vor einer Erkrankung geschützt, jedes Jahr sollte die Impfung wiederholt werden. 


Wir bieten ILT Impfungen auch für Hobbybestände ab einem Tier an. Natürlich machen wir in Krankheitsfällen auch die Sektion der verstorbenen Tiere und Diagnose der Krankheit. Für nähere Informationen rufen Sie uns gerne an oder schreiben uns eine E-Mail.